In der Levante des späten 2. und 1. Jahrtausends v.Chr. sind Techniken und Traditionen
entstanden die die Welt bis heute prägen: Am bekanntesten sind die Alphabetschrift und die
Bibel. Bei der Erforschung der entsprechenden Sprachen und Texte stehen - ganz im Gegensatz zu
den oft berühmten Textfunden - die meist anonymen Schreiber selbst nur selten im Fokus des
wissenschaftlichen Interesses und verschwinden hinter den ausgegrabenen oder tradierten
Ergebnissen ihrer Arbeit. Der Sammelband Lob des Schreibers der zugleich eine Festschrift zu
Ehren des Mainzer Hebraisten und Epigraphikers Reinhard G. Lehmann ist möchte nun die
Schreiber der linearalphabetischen Inschriften in den verschiedenen nordwestsemitischen
Sprachen und ihre Kompetenzen in den Mittelpunkt rücken und versuchen durch ihre Werke
Rückschlüsse auf ihre Fähigkeiten Arbeitsweisen und ihr Selbstverständnis zu ziehen. Die
damaligen Schreiber waren unter anderem Philologen Techniker Autoren Tradenten Redaktoren
Kopisten Theologen und Übersetzer.Die einzelnen Beiträge untersuchen die erhaltenen Ergebnisse
dieser Schreibertätigkeit unter verschiedenen Gesichtspunkten. An einer Schnittstelle von
Geschichte Sprache Kultur und Theologie vereint der Band Beiträge aus den Disziplinen der
Linguistik Archäologie Paläographie und Epigraphik Literaturwissenschaft Kulturwissenschaft
Theologie und altorientalischen Geschichte.