Die Vita Abt Wilhelms von Hirsau die in der handschriftlichen Überlieferung stets ohne
Autorennamen überliefert ist stellt für die deutschsprachige Mediävistik eine zentrale Quelle
für die Erforschung des Mönchtums und der Kirchenreform im 11. 12. Jahrhundert dar. Ihre
Darstellungen zum Leben des berühmten Abtes von Hirsau der dem Kloster zwischen 1069 71 und
1091 vorstand sowie zum Machtkampf zwischen König- und Papsttum während des sogenannten
Investiturstreits fanden in zahlreichen Thesen und Forschungskonstrukten Verwendung die noch
bis heute prominent in der wissenschaftlichen Literatur vertreten sind. Die Edition der Vita
Abt Wilhelms die Wilhelm Wattenbach 1856 in den MGH Scriptores 12 vorgelegt hatte ist nach
heutigem Stand der Forschung korrekturbedürftig: Mittlerweile hat sich nicht nur die bekannte
handschriftliche Überlieferung verdreifacht sondern auch die monastische Forschung der letzten
Jahrzehnte hat deutlich aufgezeigt dass Texte wie die Wilhelmsvita anders zu interpretieren
sind als es die noch junge Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts vorgab. Der von Denis
Drumm herausgegebene Band bietet erstmals eine kritische Neuedition auf Basis aller heute
bekannten Abschriften sowie ein metrisches Epitaph auf Abt Wilhelm (BHL 8920) und einen Hymnus.
Die beigegebene Konkordanz mit der Wattenbach-Edition sowie ein Register der Stellen und Namen
sowie Wörter bieten einen schnellen Zugriff auf die verwendeten Vorlagen und zentrale Begriffe
der Vita Wilhelms von Hirsau.