Wilhelm von Ockham (ca. 1285-1347) ist durch seine Universalienlehre bekannt als Denker des
Einzelnen. Und doch kam er in ethischer Hinsicht nicht um die Frage herum ob die einzelnen
Tugenden nicht auch miteinander zusammen- oder gar voneinander abhängen. Die Frage nach der
Verknüpfung der Tugenden ist für ihn als Philosophen und Theologen letztlich die Frage danach
wie der Mensch im Angesicht Gottes ein gutes Leben führen kann. Das Werk führt in die
ausgefeilte Debattenlage der Spätscholastik nach dem Zusammenbruch der großen Systeme und zeigt
die Differenziertheit ethischer Argumentation am Ausgang des Mittelalters.