In seiner Vorlesung Über das Willentliche und das Unwillentliche unternimmt Suárez der als
Autor der Frühen Neuzeit in seinem Werk wie nur wenige andere Autoren seiner Zeit die
mittelalterliche Philosophie und Theologie systematisch aufnimmt und neu verarbeitet den
Versuch die Willenstheorien der Patristik der Hochscholastik und der frühneuzeitlichen
Aristotelesrezeption miteinander zu verknüpfen. Das Werk entstammt einer Vorlesungsreihe die
Suárez zwischen 1578 und 1585 am Collegium Romanum auf Einladung von Papst Gregor XIII.
abhielt. In der Diskussion der Willensfreiheit der Rolle von Zwang oder Gewalt und den
verschiedenen Arten des Willentlichen legt Suárez den Grundstein für seine spätere
Moralphilosophie.