Die Aufbrüche im französischen Katholizismus des 20. Jahrhunderts haben spätestens mit dem II.
Vatikanum das Bild der katholischen Kirche verändert. Der Dominikanerpater Marie-Dominique
Chenu hat viele dieser Entwicklungen - von der historischen Thomasforschung über das Experiment
der Arbeiterpriester bis zur Erneuerung der Soziallehre - seelsorgerlich und theologisch
begleitet. Im Zusammenspiel von Dogma und Pastoral konnten Chenu und die von ihm geprägte
Schule der Theologie »Le Saulchoir« Geschichte Gegenwart und Zukunft von Glaube und Kirche neu
denken. Weg Werk und Wirkung Chenus beinhalten ein noch weithin ungehobenes Potential für
christliches Leben und Denken.