Der nach Anspruch Umfang und Wirkung beispiellose mittelalterliche Romanzyklus um Lancelot und
den Gral ist in seiner mittelhochdeutschen Fassung zugleich auch der erste deutsche Prosaroman.
Mit einem bis dahin unerhörten Aufwand an epischer Phantasie führt er die episodische Welt der
klassischen Artus-Romane zu einem enzyklopädischen Ganzen zusammen und interpretiert sie neu.
Der Prosalancelot ist ein überaus farbiges Werk von labyrinthischer Stoffülle und thematischer
Komplexität ein faszinierendes Epos von der Macht der höfischen Liebe und vom Glanz und
Untergang der mittelalterlichen Ritterwelt dessen Figurenreichtum und Handlungsvielfalt mit
einem bewunderungswürdigen Maß an konstruktiver Energie bewältigt wird. Die Wirkung des
Prosalancelot auf die europäische Literatur ist schwerlich zu überschätzen: Zu Anfang des 13.
Jahrhunderts in Frankreich entstanden wurde er in zahlreichen kostbar illuminierten
Abschriften Übersetzungen und Bearbeitungen in alle Literatursprachen des Spätmittelalters
verbreitet. Unmittelbar nach dem französischen Original begonnen entstand die ganz
eigenständige mittelhochdeutsche Fassung in einem äußerst langwierigen Prozeß. Die Ausgabe des
Deutschen Klassiker Verlages hier nun endlich in preisgünstiger doch schöner Ausstattung bot
die erste vollständige zugleich erstmals übersetzte und kommentierte Edition dieses Werks:
Grundlage und zugleich schon Gipfelwerk einer Literatur die als Fantasy auch die Moderne
geprägt hat. Die beiden ersten Bände des Prosalancelot erzählen von Lancelots Herkunft und
Aufnahme in die Tafelrunde und die Geschichte seiner Liebe zu Ginover und bieten eine in sich
abgeschlossene Handlung.