Unbestreitbar ist Frieden für Luther das höchste Gut auf Erden und auch die Kirche muß darauf
drängen. Doch bei aller Friedenssehnsucht der Menschen stellt sich immer wieder die Frage ob
Kriege wirklich unvermeidbar sind. Auch für Luther in dem von Aufständen geschüttelten 16.
Jahrhundert war diese Frage nicht leicht zu beantworten: Darf ein Christ ohne schlechtes
Gewissen in den Krieg ziehen? Muß er bedingungslos seiner Obrigkeit folgen wenn sie Krieg
anzettelt - oder gibt es zumindest das Recht auf passiven Widerstand? Mit Hilfe seiner
Zweireichelehre sucht Luther einen Ausgleich zwischen dem Pazifismus der Bergpredigt und den
militärischen Notwendigkeiten der Staaten in der frühen Neuzeit. Der vorliegende Band
versammelt Luthers äußerungen zum Thema Krieg und Frieden die auch in einer Zeit in der der
Krieg ganz ungeheure Dimensionen angenommen hat noch immer aktuell sind.