Unter den Frauen der Romantik war Caroline Schlegel-Schelling (1763-1809) eine der
faszinierendsten Persönlichkeiten. Eine »politisch-erotische Natur« nennt sie Friedrich
Schlegel. An der Seite Georg Forsters erlebte sie die Mainzer Republik als Ehefrau August
Wilhelm Schlegels die Jenaer Frühromantik. Ihr Haus wird zum literarischen Zentrum: Novalis
Brentano Tieck Tischbein Friedrich Schlegel Goethe und Fichte sind dort ebenso zu Gast wie
der junge Philosoph Schelling dessen Frau sie 1803 wird. Ihre hinterlassenen Briefe sind
Zeugnis eines ungewöhnlichen Lebens das widerspruchsreich erfüllt und unerfüllt war. Sigrid
Damm hat die schönsten Briefe der Caroline Schlegel-Schelling ausgewählt und entwirft in ihrem
Essay einfühlsam und voller Sympathie das Porträt einer Frau die ihr Leben in historisch
aufgezwungenen engen Grenzen zu gestalten wußte die sich schon früh weigerte im »Hauptzweck
des Weibes« für sich den Hauptzweck des Lebens zu sehen.