Die Sikh-Religion (vom sanskritischen Wort für Schüler Belehrungsbedürftiger) ist eine im 15.
Jahrhundert entstandene konfessions- und religionsübergreifende Form indischer Mystik die auf
den charismatischen Gemeindeführer Guru Nanak (1469-1539) und seine neun Nachfolger zurückgeht.
(1708 wurde der letzte Guru der keinen Nachfolger ernannt hat Opfer eines Attentats.) Die
Literatur des Sikhismus setzt mit den Liedern Guru Nanaks ein. Nach dessen Tod begannen seine
Nachfolger mit der Traditionsbildung: Nichtauthentische Lieder wurden ausgesondert das
zunächst mündlich tradierte Liedgut verschriftlicht. Diese Entwicklung mündete 1604 in das Guru
Granth Sahib (auch bekannt unter dem Namen Adi Granth) das Ursprüngliche Buch oder genauer:
der Lehrer Hoher Herr Buch eine kanonische Liedsammlung die heute in jedem Sikh-Heiligtum im
Zentrum der Liturgie steht. Die Sikhs sind in der Gegenwart eine kleine (23 Millionen Anhänger)
aber wirtschaftlich erfolgreiche Minderheit in Indien. Ihr prominentester Vertreter ist der
amtierende indische Premierminister.Die Gurus sprechen in ihren Versen über eine grundsätzliche
menschliche Haltung dem Leben gegenüber die durchdrungen ist von Nächstenliebe Hingabe und
Aufrichtigkeit. Die Lehren legen daher großen Wert auf gegenseitigen Respekt. Im Abschlußgebet
der Sikhs wird für das Wohl der gesamten Schöpfung gebetet. Dieser Gedanke drückt sich auch in
den Gebetsstätten (Gurdwara) der Sikhs aus: Jeder Mensch ungeachtet seiner Herkunft und
Religion ist eingeladen an den Gottesdiensten und Veranstaltungen teilzunehmen.Bekanntester
Einzeltext ist das Mul-Mantar oder Wurzel-Mantra das quasi den Rang eines
Glaubensbekenntnisses hat.