»Das Kojiki« ist das älteste überlieferte literarische Dokument Japans. Es wurde im Jahr 712
als Auftragsarbeit für den japanischen Hof angefertigt. Kaiser Tenmu-tenno wollte zur
Vermeidung unrichtiger oder abweichender Überlieferungen das vorhandene Material an Mythen
Genealogien Sagen und historischen Berichten sammeln sichten und aufzeichnen lassen um so
eine »wahre« und verbindliche Geschichte des Altertums zu erhalten. Die Chronik beginnt mit der
Schöpfung und führt zunächst über Berichte zur Theogonie und über Schilderungen aus dem Leben
der Himmlischen zur Erdenfahrt des Enkels der Sonnengöttin und zur Geburt des späteren ersten
Kaisers Jinmu. Im zweiten und dritten Buch wird die Reichsgeschichte bis zur Regierungszeit der
Kaiserin Suiko (reg. 593-628) erzählt. Jahrhundertelang stand das »Kojiki« im Schatten des
etwas jüngeren »Nihonshoki«. Erst mit der Meiji-Restauration von 1868 und der Gründung des
modernen sich dabei aber völlig archaisch gebenden Kaiserreiches Japan erlangte das »Kojiki«
die Position einer allgemein anerkannten »Bibel des Shinto«. Die zentrale Schrift des
Shintoismus dem nationalen Kult Japans.