Jingde Chuandeng lu heißt ein kanonisierter Text aus der Chan-Schule des chinesischen
Buddhismus. Er ist der wichtigste und stilbildende Vertreter der sogenannten Chan-Chroniken in
denen die auftretenden Meister alle einer bestimmten Traditionslinie zugeordnet werden und
neben spärlichen Informationen zur Biographie hauptsächlich Begegnungen zwischen Meistern und
ihren Schülern oder mit anderen Meistern wiedergegeben werden. Die »Aufzeichnungen von der
Übertragung der Leuchte aus der Ära Jingde« sind zum repräsentativen Werk einer ganzen Gattung
geworden der sogenannten »Lampengeschichten«. Schon im Titel drückt sich der programmatische
Anspruch aus die direkte Übertragung des Lichtes der Lehre des Buddha von Herz zu Herz
authentisch zu überliefern. So setzt die Genealogie folgerichtig bei den historischen Buddhas
ein und reicht bis an die Gegenwart der Abfassung das Jahr 1004 heran. Nach den knapp
abgehaltenen ältesten indischen Patriarchen erreicht die Chronik mit dem legendären Bodhidharma
chinesischen Boden um dann den Verästelungen der diversen chinesischen Chan-Schulen
nachzugehen. Den größten Teil des Werkes nehmen biographisch-hagiographische Einträge ein.
Insgesamt 981 Meister und Mönche werden behandelt. Diese Auswahl aus den 30 Schriftrollen des
Werkes macht deutschsprachige Leser erstmals mit diesem für die Geschichte des chinesischen
Chan-Buddhismus wichtigen Text bekannt.