Intellektualität und Frömmigkeit zu vereinbaren das ist das Ziel einer ganzen Generation
muslimischer Denker. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist die Entwicklung einer neuen
Hermeneutik der Koraninterpretation zu der muslimische Gelehrte aus zahlreichen Ländern ihren
Beitrag leisten und dafür mitunter Kopf und Kragen riskieren. Ihre Namen sind hierzulande noch
kaum bekannt da die wenigsten ihrer Schriften ins Deutsche übersetzt worden sind. Dennoch
findet ihr Beitrag zur Versöhnung des Islams mit der Moderne auch in Deutschland hohe
Anerkennung: So war zum Beispiel der 2010 verstorbene gebürtige Algerier Mohammed Arkoun
Professor an der Sorbonne in Paris Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin desgleichen der
ebenfalls 2010 verstorbene Ägypter Nasr Hamid Abu Said. Andere Vertreter die Benzine in seinem
Buch darstellt sind Fazlur Rahman Farid Esack (Südafrika) Abdul Karim Sorush (Iran) und
Abdelmajid Charfi (Tunesien). Neben dem leidenschaftlichen Engagement für die Sache der sich
diese neuen Denker verschrieben haben und so zu Hoffnungsträgern für viele Muslime geworden
sind beeindruckt die persönliche Opferbereitschaft die manchem von ihnen abverlangt wurde.
Abu Saids Ehe etwa wurde zwangsgeschieden er erhielt Morddrohungen und mußte ins
niederländische Exil flüchten.