Lange Zeit fragt sich Angelina Boerger: Bin ich einfach chaotisch und kann nicht gut mit Stress
umgehen oder steckt vielleicht mehr dahinter? Mit Ende zwanzig erhält sie schließlich die
Diagnose »AD(H)S im Erwachsenenalter« und ist erleichtert: Endlich hat die Kirmes in ihrem Kopf
einen richtigen Namen. Schätzungsweise 2 5 Millionen Erwachsene sind in Deutschland von der
Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung kurz AD(H)S betroffen. Die Symptome bei
Erwachsenen sehen in der Regel anders aus als bei Kindern und auch das Bild des klassischen
»Zappelphilipps« ist längst überholt. Aber warum wissen wir über AD(H)S im Erwachsenenalter so
wenig? Warum ist der Weg zur Diagnose so lang? Und wieso erhalten gerade Mädchen und Frauen oft
sehr späte oder falsche Diagnosen? Diese und mehr Fragen beantwortet Angelina Boerger in
»Kirmes im Kopf«. Sie klärt über die gängigsten Vorurteile gegenüber Menschen mit AD(H)S auf
berichtet von den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen - und erzählt mit Leichtigkeit und
Witz aus ihrem Alltag: von Lernkrisen während des Studiums und Busfahrten ans falsche Ende der
Stadt über Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen bis hin zu übersprudelnden Ideen und
kreativem Potenzial. Denn das Gehirn von Menschen mit AD(H)S tickt etwas anders - aber wer sagt
eigentlich dass das etwas Schlechtes ist?