Das Manuskript Über den Anfang aus dem Jahre 1941 das hier aus dem Nachlaß als Band 70 der
Gesamtausgabe erscheint setzt die mit den Beiträgen zur Philosophie (1936-38) beginnende Reihe
der großen seinsgeschichtlichen Abhandlungen fort. Die in sechs Teile gegliederte Abhandlung
gehört in den sachlichen Umkreis der Beiträge zur Philosophie und versteht sich wie die
Manuskripte Besinnung (1938-39) Die Überwindung der Metaphysik (1938-39) Die Geschichte des
Seyns (1938-40) Das Ereignis (1941-42) und Die Stege des Anfangs (1944) als Versuch das in
den Beiträgen erstmals umrissene Gefüge des seynsgeschichtlichen Denkens in einem neuen Anlauf
zu eröffnen. Während die Beiträge das Denken des Übergangs vom ersten in den anderen Anfang in
der Zusammengehörigkeit der sechs Fügungen Der Anklang Das Zuspiel Der Sprung Die Gründung
Die Zukünftigen und Der letzte Gott entfalten denkt Über den Anfang das übergängliche Gefüge
des Ereignisses am Leitbegriff der Anfängnis. Anfängnis ist Heideggers Wort für die je
einzigartige Weise des Anfangens eines Anfangs für die geschichtliche Wesung des Anfangs in
seiner jeweiligen Einzigkeit. Das Anfängliche des Anfangs ist aber nichts was außerhalb des
Anfangs selbst denkerisch ausfindig gemacht werden könnte. Die Anfängnis ist keine Regel und
kein Gesetz das über dem Anfang und außerhalb des Anfangs waltet. Die Anfängnis ist das
Ereignis als die jeweilige Zerklüftung der Einzigkeit des Anfangens das Sichunterscheiden und
Auseinandergehen einer geschichtlichen Lichtung die als anfängliche Wesung der Wahrheit in
sich zugleich Verbergung in den Abschied ist. Im Eröffnen des übergänglichen Ortes einer
Besinnung auf den Anfang ist das Denken der Anfängnis ein Ahnen das in der Erinnerung an den
ersten Anfang in den anderen Anfang vordenkt in jene Anfänglichkeit deren Wesung sich aus dem
eigens eröffneten Ereignis bestimmt.