Die Frage nach der Identität von Denken und Sein ist für den Neuplatonismus zentral. Proklos
ist ein in der Geschichte des griechischen Denkens extremes Beispiel für die Dialektik von
Unterscheidung und Verbindung An-sich und Ineinander von Einzelnem Zusammengehören von
Identität und Differenz: beide Pole sind jeweils in sich und zugleich in ihrer relationalen
Einheit zu sehen. Dies ist ein geschichtlicher und sachlicher Anknüpfungspunkt an den Begriff
der konkreten Totalität bei Hegel der die Metaphysik des Proklos als Vollendung des
Neuplatonismus und damit als Höhepunkt des antiken Denkens betrachtete. Dieses Buch macht die
systematische Dichte des proklischen Werkes deutlich und weist zugleich
philosophiegeschichtliche Verbindungen nach vorwärts wie rückwärts auf. In diesem doppelten
Sinne setzt das Buch Maßstäbe für die Neuplatonismus-Forschung.