Maurizio Ferraris verfolgt Leben und Nachleben Nietzsches über 111 Stationen hinweg: durchs
Engadin und entlang der Riviera vom schicksalsträchtigen Turin bis zu den Ursprüngen in
Sachsen - von der dionysischen 'ewigen Wiederkehr' bis zum Nihilismus und dem Tode Gottes. Jede
Facette dieses faszinierenden Kaleidoskops aus Zitaten und Verweisen (Avvenire) bringt eine
neue Perspektive auf die intellektuelle Geschichte des 20. Jahrhunderts auf Jim Morrison und
Heidegger den Heroismus des Viva la muerte! Millán-Astrays die von Deleuze Guattari ersehnte
Revolution des Begehrens und die Erfindung der Antidepressiva. Ferraris entwirft eine
Genealogie der Katastrophen des 20. Jahrhunderts in denen der Wille zur Macht gespenstische
Gestalt gewinnt - von den Stahlgewittern des 1. Weltkriegs bis zu Hitlers Untergang in Berlin.
Es ist zugleich eine Phänomenologie des Geistes der tragischen und geräuschvollen Moderne aus
der Perspektive desjenigen der sich selbst (nicht ganz zu Unrecht) als den stillsten Menschen
wähnte.