Heideggers Denken wird in den letzten Jahren von der sogenannten Tierphilosophie mit dem
Vorwurf attackiert es lasse dem animalischen Leben keinen Raum ja entwerte es sogar. Die
vorliegende Studie nimmt Heideggers gesamtes uvre in den Blick um einen diametral
entgegengesetzten Entwurf zu präsentieren. Hierzu wird die von Heidegger beanspruchte Differenz
zwischen Mensch und Tier im Bezugssystem der ontologischen Differenz verortet und ausgelegt.
Auf diese Weise lässt sich zeigen dass sich Tiere von Menschen nicht unterscheiden weil ihnen
etwas fehlen würde sondern weil ihnen eine grundsätzlich andere Seinsweise eignet. Ausgehend
von dieser Feststellung widmet sich die Autorin der Erkundung der Seinsweise des Lebens und
zeigt auf dass sich mit Heidegger über das Lebendige sprechen lässt ohne es zu degradieren
oder - was im gleichen Maße verfehlt wäre - es einer romantisierenden Verherrlichung zu
unterziehen. Das Ergebnis ist ein Zugang zum tierischen Leben der seiner Andersheit Rechnung
trägt.In recent years Heidegger's thought has been attacked by so-called animal philosophy
with the accusation that it leaves no room for animal life and even devalues it. The present
study takes a look at Heidegger's entire work in order to present a diametrically opposed
design. For this purpose the difference Heidegger claims to exist between man and animal is
located and interpreted within the frame of reference of ontological difference. In this way
it can be shown that animals do not differ from humans because they lack something but because
they are endowed with a fundamentally different mode of being. Starting from this observation
the author devotes herself to exploring the mode of being that is life and shows that with
Heidegger it is possible to speak about the living without degrading it or - which would be
equally mistaken - subjecting it to a romanticizing glorification. The result is an approach to
animal life that takes its otherness into account.