Emotionen durchdringen das soziale Leben in all seinen Bereichen. Das gilt auch für das Recht
insbesondere im Kontext der Menschenrechte und der Aufarbeitung von staatlichem Unrecht. Die
Autorin untersucht die emotive Durchdringung des Rechts im Kontext von Transitional Justice
anhand der jüngeren strafrechtlichen Aufarbeitung der Diktaturvergangenheit in Argentinien. Im
Fokus stehen kollektive Emotionsdynamiken die sich in der gesellschaftlichen und juristischen
Aufarbeitung im Spannungsfeld efferveszenter Kollektivgefühle den rationalen Logiken des
Rechts und seiner gleichwohl heiligen Aura entfaltet haben. Ausgangspunkt der empirischen
Betrachtung ist der mehrfach prämierte und dem Buch beiliegende Dokumentarfilm Algo mío -
Argentiniens geraubte Kinder der die Ambivalenzen einer emotiven Theorie des transitorischen
Strafverfahrens in eindrucksvollen Bildern und fesselnden Geschichten zum Ausdruck bringt.