Das Wort 'Narzissmus' ist in aller Munde. Der gängige Diskurs geht von der Pathologie eines
Einzelnen aus dessen unheilvolle destruktive Eigenschaften wir in Beziehungen zu spüren
bekommen seien sie persönlicher oder allgemeiner Art. Um diese Blickweise zu erhärten greifen
viele zu geläufigen alltagspsychologischen 'Diagnosen'. Das erlaubt es ihnen sich selber als
schuldlos in einer solchen Beziehung verwickelt zu sehen. Die Autorin Zürcher
Psychoanalytikerin verweigert sich in ihrer praxiserfahrenen Arbeit der Spaltung in
narzisstisch und nicht narzisstisch in schuldig und unschuldig bös und gut. Sie fächert die
Ovidsche Erzählung auf und fragt: Warum hat Narziss nur noch sich selbst als Gegenüber? Warum
kommt ihm die Welt abhanden? Braucht diese Welt wiederum den Narzissten? Das Buch beleuchtet
nicht nur die persönlichen narzisstischen Beziehungsmuster sondern auch deren Ausdrucksformen
in der Gesellschaft und im politisch-wirtschaftlichen Handeln. The word "narcissism" is on
everyone's lips. The common discourse assumes the pathology of an individual whose unwholesome
destructive qualities we feel in relationships be they personal or general. To corroborate
this view many resort to common everyday psychological "diagnoses." This allows them to see
themselves as blamelessly involved in such a relationship. In her practice-experienced work the
author a Zurich psychoanalyst refutes the division into narcissistic and non-narcissistic
guilty and innocent evil and good. She fans out the Ovidian narrative and asks: Why does
Narcissus only have himself as a counterpart? Why is the world lost to him? Does this world in
turn need the narcissist? The book illuminates not only the personal narcissistic relationship
patterns but also their forms of expression in society and in political-economic action.