Pia Becker entwirft eine Konzeption von Patientenautonomie die sich im Gegensatz zu in der
Medizinethik bisher dominierenden Konzeptionen an der grundsätzlichen Fähigkeit des Patienten
zur Autonomie orientiert. Ausgangspunkt bildet die Notwendigkeit der informierten Einwilligung
die neben der Patientenautonomie vor allem auch die körperliche Integrität des Patienten
schützt. Als Adäquatheitsbedingungen dienen die beiden normativen Funktionen der
Patientenautonomie als Barriere und Schlüssel einer medizinischen Behandlung. Diese Konzeption
von Patientenautonomie hat den Vorteil Patienten besser vor Überforderungen zu bewahren und
deren Bedarf an Unterstützungsangeboten zur Förderung der Patientenautonomie deutlicher
hervorzuheben.