Friederike Mayröcker zählt zu den herausragenden lyrischen Stimmen der Gegenwart. Der
vorliegende Band bietet Annäherungen an ihr lyrisches Werk. Entstanden im Laufe von mehr als 70
Schaffensjahren spiegelt es die Entwicklung einer Einzelgängerin von ihren Anfängen in den
letzten Kriegsjahren durch die Zeit der formalen Experimente in den 1960er und 1970er Jahren
bis hin zu ihrem sogenannten Spätwerk. Mayröckers Poetik zeichnet sich durch ein komplexes
System an intertextuellen und -medialen Bezügen an Fremd- und Selbstzitaten an motivischen
Fortführungen und Variationen aus. Zugleich entziehen sich ihre Gedichte der interpretativen
Entschlüsselung und Fixierung. - Durch innovative Perspektivierungen und neue Erkenntnisse
kommen die hier versammelten Analysen der sprachlichen Kraft formalen Kühnheit und emotionalen
Tiefe von Mayröckers Gedichten auf die Spur. Die Beiträge widmen sich insbesondere Mayröckers
jüngsten Bänden ihrem Dialog mit Hölderlin sowie auch grundsätzlichen lyrikologischen
Fragestellungen.