Die Globalisierung stellt die Ethik vor ganz neue Herausforderungen: Einerseits sind alle
Menschen in bestimmten Hinsichten gleich und zunehmend voneinander abhängig andererseits
fühlen sie sich aber verschiedenen politischen und kulturellen Gemeinschaften zugehörig. Aber
wie sollen wir dann auf gerechte Art und Weise das Zusammenleben der Menschen auf unserem
Planeten gestalten? Die Idee eines kosmopolitischen Suffizientarismus kann darauf eine Antwort
geben die kein Mensch mit guten Gründen zurückweisen kann: Alle Menschen - welcher
Gemeinschaft oder Generation sie auch immer angehören - sollen mindestens genug für ihr Leben
haben. Die globale und intergenerationelle Gerechtigkeit macht also nicht an den Grenzen von
Gemeinschaften halt denn alle Menschen teilen bestimmte Grundbedürfnisse. Sie verlangt aber
keine vollständige Gleichstellung aller Menschen denn damit würde man sowohl die politische
Selbstbestimmung von Gemeinschaften als auch die globale Diversität von Kulturen in Frage
stellen.