In den meisten deutschsprachigen Haushalten ist das Rechtschreibwörterbuch das einzig
vorhandene Wörterbuch. Daher ist es erstaunlich daß darüber in der Lexikographie bisher kaum
geforscht wurde. Das ändert sich nun durch eine Forschungsarbeit zur Systematik und Pragmatik
des Rechtschreibwörterbuches. Diese empirische Studie ist die erste aus einem Projektverbund
weitere werden in absehbarer Zeit in dieser Reihe folgen. In der Untersuchung geht es darum
den Benutzungserfolg gängiger Rechtschreibwörterbücher zu prüfen. Können
Rechtschreibwörterbücher in ihrer Bauform Makro- Mikro- und Mediostruktur optimiert werden?
Die Forschungsarbeit hat zwei Teile. Im ersten werden drei Rechtschreibwörterbücher - darunter
der DUDEN - durch Sekretärinnen und Lehrer vergleichend getestet. Die Befunde die ausführlich
mit vielen Graphiken und Tabellen dargestellt werden zeigen vor allem daß beide (!)
Probandengruppen mit dem Regelteil sehr schlecht zurechtkommen. Daher werden im zweiten Teil
drei verschiedene Kommapräsentationen jeweils mit einem ebenfalls selbst erstellten
kommarelevanten Wörterverzeichnis und ohne ein solches von Berufsschülern und Studenten
getestet. Die Probanden werden nach ihrer subjektiven Einschätzung befragt und müssen
anschließend sechs vorgegebene Kommafälle lösen. Die Ergebnisse der Studie werden in 14
Vorschlägen zur Optimierung bestehender und zukünftiger Rechtschreibwörterbücher
zusammengefaßt. Diese betreffen sowohl Stichwortauswahl und -präsentation als auch die
Konzeption des Regelteils und der Umtexte.