Paul von Hintze war als Staatssekretär des Auswärtigen Amts in den dramatischen Monaten von
Juli bis Oktober 1918 die Schlüsselfigur der deutschen Außenpolitik mit Einfluß auch auf die
innenpolitische Entwicklung. Mit seinem Wirken sind das fieberhafte Bemühen um die Liquidation
des Weltkriegs und folgenreiche Weichenstellungen in Osteuropa sowie für die Verfassung des
Kaiserreichs verbunden. Diese Politik im Angesicht der Niederlage kann durch die Kenntnis der
Karriere Hintzes besser verstanden werden. Die politische Laufbahn Hintzes im ausgehenden
Kaiserreich wird in einer längeren biographischen Einleitung nachgezeichnet und im Editionsteil
auf breiter z.T. bisher nicht zugänglicher Quellenbasis dokumentiert. Dabei bietet sich über
den personalhistorischen Bezug hinaus ein tiefer Einblick in die Diplomatie- und
Mentalitätsgeschichte Deutschlands und der Staatenwelt zwischen Beharrung Revolution Krieg
und Frieden.