Wohl kaum eine Ereignis der deutschen Geschichte hatte so vielfältige und weitreichende Folgen
wie das Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Schock produzierte eine wahre Flut an Überlegungen
Planspielen und Denkschriften die sich immer wieder mit der Frage der politischen
gesellschaftlichen und moralischen Erneuerung beschäftigten. Weitgehend unbekannt sind in
diesem Zusammenhang die heftigen Diskussionen geblieben die seit Sommer 1945 im deutschen
Südwesten entbrannten. Katholische Intellektuelle und Honoratioren sahen nun den Zeitpunkt
gekommen die nationale Bindung aufzugeben an die Stelle eines preußisch-kleindeutschen Reichs
sollte eine stammesföderalistisch geprägte Neugliederung treten. Überlegungen dieser Art lassen
sich bereits vor 1933 zwischen Lörrach Konstanz und Karlsruhe aber auch bis Augsburg und
Bregenz nachweisen. Zusätzliche schien die Aufteilung der Länder Baden und Württemberg durch
die französische und amerikanische Besatzungszone die Chance für eine völlig neue Grenzziehung
zu erhöhen. Auf der Basis unbekannter französischer deutschen schweizerischer und
österreichischer Quellen sowie bislang unzugänglicher Privatnachlässe schildert der Autor
minutiös den Verlauf der Diskussion und die Visionen der wichtigsten Wortführer.