Vertreibung und Verfolgung haben das 20. Jahrhundert nachhaltig geprägt. Die Forschung hat sie
meist als räumlich und gesellschaftlich umfassende Migrations- und Integrationsprozesse
thematisiert selten hingegen als Gegenstand der Elitenforschung. Diesem Thema widmete sich das
37. Büdinger Gespräch über Führungsschichten in der Neuzeit aus dem die zehn Beiträge des
vorliegenden Bandes hervorgegangen sind. Sie behandeln die Wirkung von Vertreibung und
Verfolgung seit dem Ersten Weltkrieg vornehmlich auf wirtschaftliche und gesellschaftliche
insbesondere intellektuelle kulturelle und administrative Führungsschichten in Deutschland.
Die Autorinnen und Autoren stellen wichtige Aspekte der Elitenforschung im Zusammenhang von
Vertreibung und Verfolgung teils in der Form von Synthesen teils an Hand von exemplarischen
Fällen dar meist mit starkem personengeschichtlichem Bezug. Sie fragen danach welche
Personengruppen vornehmlich betroffen waren und was Verfolgung und Vertreibungfür die abgebende
wie für die aufnehmende Gesellschaft bedeuteten. Die Beiträge stellen neue Forschungsergebnisse
vor und machen auf Forschungslücken aufmerksam. Gemäß der Tradition der Büdinger Gespräche
sollen sie weitere Untersuchungen anregen und dazu beitragen elitenbezogene Fragen für die
weitere Erforschung der Vertreibungen - im 20. Jahrhundert wie in anderen Zeiten - fruchtbar zu
machen. Mit Beiträgen von Arnd Bauerkämper Mathias Beer Reinhard Buthmann Hiltrud Häntzschel
Hans Hecker Wolfgang Kessler Marita Krauss Claus-Dieter Krohn Hans-Werner Rautenberg
Günther Schulz Michael Schwartz.