Welche Arten privater und öffentlicher Fürsorgemaßnahmen für Sklaven sind im Westen des
Römischen Reiches nachweisbar und welche Motive verbergen sich dahinter? Diesen beiden Fragen
geht die Untersuchung anhand der juristischen und literarischen Quellen systematisch nach und
konzentriert sich dabei auf die Zeit vom 1. Jhd. v.Chr. bis zum 3. Jhd. n.Chr. Der
Fürsorgebegriff wird bewußt weit gefaßt und berücksichtigt möglichst alle Maßnahmen die den
Sklaven in ihrem Lebens- und Arbeitsalltag zugutekamen. Dabei setzt sich die Arbeit mit
zentralen Problemen der römischen Gesellschaftsgeschichte auseinander und arbeitet die
grundlegende Bedeutung von humanitas und utilitas für die Sklavenfürsorge heraus.Stefan Knoch
ist stellvertretender Leiter der Staatsbibliothek Bamberg. Mit der antiken Sklaverei
beschäftigt er sich seit seiner Mitarbeit im Projekt Forschungen zur antiken Sklaverei der
Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur ab Ende der 1990er Jahre. Er war Mitglied
des DFG-Graduiertenkollegs Sklaverei - Knechtschaft und Frondienst - Zwangsarbeit und wurde mit
der Erstauflage dieser Arbeit an der Universität Trier promoviert.Stimmen zum Buch:Vom
Blickwinkel der Alten Geschichte aus betrachtet beweist das Buch den Reichtum an Informationen
den die juristischen Quellen über den Alltag im kaiserzeitlichen Rom zu bieten haben sofern
man sich mit den Eigenheiten des Diskurses bei den römischen Juristen (und der
rechtshistorischen Forschung) vertraut macht dem Rechtshistoriker eröffnet sich der
faszinierende (und oftmals das juristische Problem erhellende) soziale Hintergrund in den die
juristischen Diskussionen eingebettet waren. Beide Disziplinen können von ähnlichen Arbeiten
nur profitieren. (Richard Gamauf Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 124
Bd. 2007)Knochs Arbeit ist ein schönes Beispiel für den Gewinn welcher aus Disziplinen
übergreifender Forschung gezogen werden kann. Für die Sozialgeschichte der römischen Antike hat
Knoch zahlreiche interessante Details zu Tage gefördert die unser Bild vom Alltagsleben der
Sklaven facettenreicher gestalten Rechtshistoriker werden mit Nutzen auf dieses Werk
zurückgreifen wenn sie die patria dominica potestas in ihrem sozialen Rahmen besser verstehen
lernen wollen. (Richard Gamauf Gymnasium Bd. 114 Heft 3 Mai 2007)The author of this volume
uses legal and literary sources to investigate private and public measures for the welfare of
slaves in the Western Roman Empire (1st century BC to 3rd century AD). The concept of welfare
is deliberately taken to cover a broad range of topics and intends to take into account all
possible measures which were devised for the good of slaves in their work and their everyday
lives. At the same time the study engages with central problems of Roman social history
especially with the much-disputed question of the concepts of humanitas and utilitas.