Die schnell anwachsende Hinneigung zur Existentialanalytik zur Lebensphilosophie und zur
Ontologie am Anfang der 30er Jahre zwang Edmund Husserl dazu die ursprüngliche als
transzendentale ausgereifte Phänomenologie in methodischer und systematischer Hinsicht von
diesen neuen Tendenzen scharf abzugrenzen. In den Jahren 1930 bis 1932 entwarf Eugen Fink im
Auftrag seines Lehrers eine Reihe von Texten zur Phänomenologie die grundlegende Bedeutung
haben sollten für ein »Systematisches Werk« der Phänomenologie bzw. als neue »Méditations
cartésiennes für das deutsche Publikum« gedacht waren. Diese Entwürfe Eugen Finks kulminierten
in der »VI. Cartesianischen Meditation« (1932) die u. a. von Gaston Berger Maurice
Merleau-Ponty und Tran Duc Thao in Frankreich rezipiert wurde bevor Fink sie im Jahre 1946 als
Habilitationsschrift an der Freiburger Universität einreichte. Der vorliegende Band der in
chronologischer Reihenfolge die im Auftrag Husserls verfassten Entwürfe Finks aus den Jahren
1930-32 veröffentlicht schließt unmittelbar an die Bände 1 (»Studien zur Phänomenologie«) und
3 (»Phänomenologische Werkstatt«) der Eugen Fink Gesamtausgabe an. In diesen Texten gewinnt
Finks origineller Beitrag zur Phänomenologie Husserls in der Freiburger Zeit eine
Konturenschärfe die von Sartre und Merleau- Ponty früh erkannt wurde.