Die Naturwissenschaften haben unser Weltbild nachhaltig geprägt. Der enorme Erfolg dieser
Wissenschaften führte aber gleichzeitig in Form des Physikalismus zu einer Verabsolutierung
dieses Weltzugangs die auch in der Philosophie weit verbreitet ist. Der Physikalismus
unterstellt dass die Naturwissenschaften und insbesondere die Physik alles über die
Wirklichkeit sagen was es zu sagen gibt. Alles muss direkt oder indirekt auf die Physik
zurückgeführt werden können. Auf den ersten Blick ist eine physikalistische Weltanschauung
verlockend denn schließlich stellt sie eine Theorie in Aussicht die alle Phänomene auf basale
naturwissenschaftliche Entitäten und Zusammenhänge reduzieren will. Doch bei genauerer Analyse
ergeben sich große Schwierigkeiten: Es gibt offenbar Phänomene und Bereiche die sich einer
solchen Reduktion hartnäckig und prinzipiell widersetzen. Der vorliegende Band versammelt
Beiträge die zu klären versuchen ob sich der Physikalismus überhaupt methodisch rechtfertigen
lässt welche Voraussetzungen er macht welche Grenzen der Erklärungskraft ihm prinzipiell
gesetzt sind und welche Alternativen es zu diesem Weltbild gibt. Damit wird erstmalig im
deutschen Sprachraum ein Ausblick in eine post-physikalistische Ära geworfen wobei
verschiedene Perspektiven gebündelt vertieft und weiterentwickelt werden. Mit
Originalbeiträgen von Peter beim Graben Gustav Bernroider Godehard Brüntrup Thomas Fuchs
Vittorio Hösle Regine Kather Marcus Knaup Spyridon Koutroufinis Uwe Meixner Tobias Müller
Josef Quitterer Hartmann Römer Patrick Spät und Franz von Kutschera und mit einem Geleitwort
von Robert Spaemann.