Auf den ersten Blick scheinen die Bereiche von Recht und Emotionen wenig miteinander zu tun zu
haben ist doch die Auffassung weit verbreitet dass die Sphäre des Rechts von Normen und
Werten bestimmt wird deren Entstehung und Geltung unabhängig von Emotionen sind und auch sein
sollten. Das Ziel des vorliegenden Bandes besteht darin diese etablierte Auffassung in Frage
zu stellen und näher zu erkunden wie der Bedeutung von Rechtsgefühl und für die Sphäre des
Rechts einschlägigen Emotionen angemessen Rechnung zu tragen ist. Leitend ist dabei die Frage
welche Emotionen welche Rolle im Bereich des Rechts spielen und gegebenenfalls auch spielen
sollten. Der vorliegende Band stellt dazu Antworten und Vorschläge aus Philosophie Rechts-
Geschichts- Literatur- und Filmwissenschaft sowie aus der Soziologie vor. Genauer analysiert
werden in diesem Zusammenhang u.a. Empathie Empörung Rache Reue Scham Schuld Vergebung
Versöhnung und Zorn in rechtlichen Prozessen. Insgesamt bieten die Beiträge eine Einführung und
Grundlegung des neuen interdisziplinären Forschungsbereichs Recht und Emotion der in der
angelsächsischen Welt seit ca. 15 Jahren intensiv bearbeitet und mit diesem Band erstmals für
den deutschsprachigen Bereich erschlossen wird. Ein weiterer Band Recht und Emotion II ist in
Vorbereitung.