Das Buch enthält eine umfassende und begrifflich streng durchgebildete Phänomenologie des
Gefühlslebens unter völlig neuem Gesichtspunkt. Gefühle werden nämlich nicht mehr als
Bestandteile der Innenwelten erlebender Subjekte missverstanden sondern als ausgebreitete
Atmosphären und ergreifende Mächte erkannt. Das Studium der räumlichen Eigenschaften dieser
Atmosphären liefert den Leitfaden einer systematischen Durchforschung und Klassifikation der
Gefühle. Diesen tritt als subjektive Seite des Gefühlslebens das affektive Betroffensein
gegenüber. Um dessen Natur zu bestimmen und den Irrtum der Innenwelthypothese grundsätzlich
aufzudecken wird der Untersuchung des Gefühlslebens das erste Kapitel vorausgeschickt worin
die Wesen des Bewusstseins und der Subjektivität im allgemeinsten Sinn und neu bestimmt werden.
Das letzte Kapitel behandelt im Hinblick auf die Geschichte der Erfahrung des Gefühls als Macht
das Gefühlsleben und Gefühlsverständnis im archaischen und klassischen Griechentum sowie im
frühen Christentum.