Es hängt in hohem Maße von unseren existenziellen Grundüberzeugungen ab wie wir anderen
Personen begegnen und mit ihnen sprechen insbesondere in der Philosophischen Praxis. In
Anlehnung an anthropologische Überlegungen Helmuth Plessners entwickelt Heidemarie
Bennent-Vahle einen besonderen Ansatz für das zwischenmenschliche Engagement innerhalb der
philosophischen Praxisarbeit. Plessners Idee der letztgültigen Unergründlichkeit menschlichen
Seins folgend nimmt sie eine Abgrenzung gegenüber aktuell vorherrschenden Tendenzen
lösungsorientierten Denkens vor. Hiermit verbinden sich Reflexionen zur sozialen Verfasstheit
menschlichen Seins zu kultureller Vielfalt zur Frage menschlicher Würde zur Vulnerabilität
und Gefährdung des Einzelnen jenseits der Vertrautheitssphäre sowie auch zu Möglichkeiten
humorvoller Selbstrelativierung. Auch bietet Plessners Verhaltensethik des Taktes wertvolle
Anregungen für ein Ethos Philosophischer Praxis.