Marcello Piacentini (1881-1960) gilt als der einflussreichste italienische Architekt des frühen
20. Jahrhunderts. Seine Piazza della Vittoria in Brescia die Via Roma in Turin oder der
römische Stadtteil EUR wurden zu Ikonen des architektonischen Städtebaus. Trotzdem ist
Piacentini in Deutschland - wenn überhaupt - nur als 'Architekt Mussolinis' bekannt. Christine
Beese zeigt in ihrer Studie dass es sich lohnt den 'Dämonen' der italienischen
Architekturgeschichte genauer zu betrachten. Denn trotz aller nationalistischen Rhetorik
entwickelte Piacentini seine städtebaulichen Positionen im Kontext internationaler Leitbilder.
Mit ihrer Arbeit hinterfragt die Autorin somit gängige Vorstellungen 'diktatorischen
Städtebaus' und liefert einen wichtigen Beitrag zur europäischen Stadtbaugeschichte des 20.
Jahrhunderts.