Dies ist Paul Austers sehr persönliche Abrechnung mit der Vergottung des Waffentragens in der
amerikanischen Kultur und Gesellschaft. Er erzählt davon zunächst in biografischen Vignetten
beginnend bei den Spielzeugcolts der Kindheit und den Western im Fernsehen. Es folgen die
ersten Einschläge im näheren Umfeld der von der Großmutter erschossene Großvater - lange Zeit
ein Familiengeheimnis von dem Auster nur durch Zufall erfuhr. Von da aus geht er zurück in die
amerikanische Geschichte und erklärt warum die Waffe in der Hand des freien Bürgers in
direkter Linie aus der Gewalt der Sklavenhaltergesellschaft hervorgegangen ist. Der Streit ums
Waffentragen führt ins Zentrum der aktuellen Auseinandersetzungen um die Gestaltung des
amerikanischen Gesellschaftssystems. Auster zeigt sich hier als ebenso polemischer wie
klarsichtiger politischer Beobachter und Kommentator. Der Text wird begleitet von Fotos des
US-Fotografen Spencer Ostrander - in ihrer Stille gespenstisch eindrückliche
Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Schauplätze bekannter Massaker.