Eine junge Frau bezieht ein winziges Zimmerchen im heruntergekommenen Morningside Heights. Das
Jahr ist 1979 und S.H. kommt direkt aus der amerikanischen Provinz daher ihr Spitzname:
"Minnesota". Das wilde New York lockt und sie die Schriftstellerin werden will genießt den
Schmutz wie den Glanz das turbulente Leben wie die Einsamkeit. Alles Neue saugt sie begierig
in sich auf. So auch durch die papierdünnen Wände zur Nachbarwohnung die oft skurrilen
Monologe und gesungenen Mantras ihrer Nachbarin: Lucy Brite liest sie auf dem Klingelschild.
Doch mit der Zeit wünscht sie sie hätte nicht so genau hingehört. Immer dringlicher werden
Lucys Gesänge immer klagender. Von Misshandlung ist die Rede von Gefangenschaft von Kindstod
ja von Mord. Nach und nach wird die Nachbarin zu einer immer schrecklicheren Obsession. Bis
eines Nachts ein dramatisches Ereignis in Minnesotas Wohnung Lucy Brite in Person auf den Plan
ruft - und nun beginnt ein Geheimnis sich zu lüften... Vierzig Jahre später erzählt die
gealterte S.H. inzwischen eine anerkannte Schriftstellerin und Wissenschaftlerin was davor
und danach geschah: erzählt von Frauensolidarität und Männerwahn von Liebe und
Geschlechterkampf von Gewalt und Versöhnung. Erzählt aber auch vom Mysterium der Zeit von
Erinnerung und Phantasie von der Art und Weise wie alles im Leben zu Geschichten wird
erzählt vom Erzählen. Und das mit einer unbändigen Lust daran die uns wünschen lässt das Buch
wäre nie zu Ende.