«Ada» ist selbst in Nabokovs herausragendem Werk ein leuchtender Solitär. Es handelt von der
unmöglichen Liebe zwischen den hochbegabten Geschwistern Ada und Van. Angesiedelt ist die
Handlung auf dem imaginären Planeten Antiterra auf dem sich erstaunlicherweise das alte
Russland und das moderne Amerika friedlich überlagern. Die beiden Hauptfiguren die in ihrer
geistigen Überlegenheit faszinierend aber auch unnahbar und amoralisch wirken lieben außer
einander nur ihre hochspezialisierten Hobbys (z. B. Entomologie Botanik Psychologie
Insektenkunde russische Literatur oder das Auf-den-Händen-Laufen). Auf ihren Lebenswegen
hinterlassen sie unverschuldet schuldig geworden eine Spur der emotionalen Verwüstung. Dieses
Buch funkelt und provoziert auf jeder Seite und erzeugt eine eigentümliche Stimmung von
ekstatischer Hellsichtigkeit. Es steckt voller überraschender Beobachtungen und Gedanken
wilder und abgründiger Erotik. Trotz aller erzählerischen Präzision bleibt es anarchisch in
seiner konsequenten Weigerung die Figuren zu erklären oder gar zu verurteilen. Es ist in
Nabokovs Alterswerk der komplexe an klugen Anspielungen und versteckten Scherzen überreiche
Höhepunkt.