Das Buch bietet eine Analyse der Lebenswelten polnischer Zwangsarbeiter in Berlin aus einer
individuellen Perspektive. Ausschließlich anhand zeitgenössischer Ego-Dokumente beschreibt die
Autorin weniger die Erlebnisse der Betroffenen sondern vielmehr die Deutung und emotionale
Wahrnehmung des Zwangsarbeiteralltags der mindestens genauso heterogen war wie ihre
»Zwangswelten«.Die Studie schreibt sich damit in die aktuellen europäischen Diskurse zum
Zweiten Weltkrieg ein und mit ihrer Perspektive »von unten« trägt sie zum Forschungsstand mit
neuen Impulsen bei. In Zeiten in denen es immer weniger Zeitzeugen gibt können ihre
zeitgenössischen Ego-Dokumente helfen die historischen Vorgänge zu verstehen. In diesem Sinne
bietet das vorliegende Buch eine intensive Annäherung an die Lebenswelten der Zwangsarbeiter.
Denn die Heranziehung von justiziellen Personalakten aus der NS-Zeit sowie der Briefe und
Tagebücher der Betroffenen ermöglichte es die Gefühle und Handlungen aus ihrer Perspektive zu
schildern.