Überall wo erzogen wird wird auch etwas gezeigt um das Lernen der Kinder und Heranwachsenden
zu fördern und zu fordern. Auf diese operative Basis ist alle Erziehung ebenso wie die
pädagogische Reflexion bezogen. Die Zeigestruktur der Erziehung liefert den Grundriß für den
Aufbau einer operativen Pädagogik entlang der Frage: Was tun wir und wie verhalten wir uns
wenn wir erziehen? Innerhalb der Zeigestruktur der Erziehung geht es darum zwei gänzlich
verschiedene Operationen aufeinander zu beziehen: das unvermeidlich individuelle und
unvertretbare Lernen des Einzelnen und das sozial inszenierte Erziehen. Beides ist zu
koordinieren auf Zeit zu synchronisieren und wieder zu entkoppeln um den selbständigen
Gebrauch des Gelernten zu ermöglichen. Um das zu leisten bedarf es nicht nur einer Didaktik
des Zeigens um Themen und Kompetenzen zu erschließen sondern auch einer spezifischen Moral
des Zeigens. Was immer gezeigt wird hat den Maßstäben der Verständlichkeit der Zumutbarkeit
und der Anschlußfähigkeit zu entsprechen. Sie machen den Kern einer operativ begründeten
Pädagogischen Ethik aus.