Der sowjetisch-afghanische Krieg war einer der blutigsten Konflikte des Kalten Krieges.
Afghanistan wurde nicht nur zum Schlachtfeld der sowjetisch-amerikanischen Systemkonkurrenz
sondern war auch ein Ort der mehr oder minder gewaltsamen Begegnung zwischen »modernen« Sowjets
und »rückständigen« Afghanen.Die Autorinnen und Autoren greifen die wechselseitigen
Wahrnehmungen und Kriegserfahrungen auf und spüren den Folgen des Konflikts für Staat und
Gesellschaften in beiden Ländern nach. Sie dekonstruieren Mythen die sich bis heute um den
Konflikt ranken und betrachten das spannungsvolle Verhältnis zwischen der offiziellen
Geschichtspolitik in Russland und den Erinnerungen der - oftmals traumatisierten - Veteranen an
diesen unpopulären Krieg.Nach einer kurzen Phase der Öffnung der russischen Archive in den
1990er Jahren ist die zentrale Überlieferung zum sowjetischen Afghanistankrieg in Putins
Russland wieder unter Verschluss. Die Beiträge erschließen jedoch bislang vernachlässigte
Quellenbestände wie Internetforen Interviews Bildquellen Lieder und Memoiren. Dabei wird
auch gefragt welches Potential diese Quellentypen haben und mit welchen methodischen
Herausforderungen ihre Erschließung verbunden ist.