Die Frage was die Wirklichkeit zu einer pädagogischen macht war für die moderne Pädagogik von
Anfang an ein Problem was sich beispielhaft an der irritierenden Fremdheit des Kindes bei
Rousseau zeigt. Eine pädagogische Reflexion die sich - mit Kant gesprochen - zwischen Zwang
und Freiheit in der Erziehung bewegt steht nicht auf einem Grund selbstgewisser Erkenntnis und
Praxis. Sie vollzieht sich in Zwischenwelten.Sollte es indes zutreffen dass sich in der
fortgeschrittenen Moderne die Erfahrungen der Ungewissheit und Grundlosigkeit vertiefen so
könnte ein Modus des pädagogischen Denkens im »Zwischen« leitend sein bei der Erschließung und
Analyse der pädagogischen Wirklichkeiten in denen wir leben. In diesem Sinn erproben die
Beiträge des Bandes ein doing theory als Navigieren in pädagogischen Möglichkeitsräumen - unter
den Maßgaben der Problematisierung und Irritation pädagogischer Selbstverständlichkeiten.