Die Autorin vergleicht die Handlungsmöglichkeiten und Sprechweisen im ländlich geprägten Umfeld
der drei Konzentrationslager Bergen-Belsen Esterwegen und Moringen. Im Fokus steht das
Verhältnis zwischen Personal Insassen und Anwohnern. Dass die Lager nicht abgeschottet
sondern Teil der NS-Gesellschaft waren verdeutlicht die Analyse der ökonomi-schen Beziehungen
der physischen Gewalt der Konfliktpotentiale und Gewöhnungseffekte sowie ihrer gezielten
Zurschaustellung für die Öffentlichkeit. Dabei bewegten sich die lokalen Akteure zwischen
Zustimmung und Mit-machen Distanzierung und Verweigerung. Die Studie hebt außerdem die
Bedeutung des Lokalen für die erinnerungspolitischen Debatten nach 1945 hervor.