Wenige Institutionen der katholischen Kirche erfuhren zwischen 1945 und dem Zweiten
Vatikanischen Konzil (1962-1965) so gravierende Veränderungen wie die Pfarrei. Sie avancierte
zum Zentrum der Seelsorge zur Zelle der Katholischen Aktion und zum primären Kirchort. In
Frankfurt am Main vollzog sich dieser Wandel wie unter einem Brennglas: Seelsorger entwickelten
innovative Konzepte der Pastoral Laien engagierten sich aus dem Glauben in Kirche und
Gesellschaft. Liturgische Reformen und ökumenische Aufbrüche beförderten nachhaltig ein neues
Verständnis der Pfarreien als Gemeinden denen vielfach eine Pionierfunktion im Bistum Limburg
zukam. So entstand eine plurale und weltoffene Stadtkirche.Auf Basis erstmals gesichteter
Quellen analysiert die Studie exemplarisch die lokalkirchlichen Transformationen bis zum Beginn
der siebziger Jahre. Sie leistet damit einen essentiellen Beitrag zur Limburger Bistums- und
kirchlichen Zeitgeschichte.