Der als autochthon gewertete Rupbach-Schiefer der südwestlichen Lahnmulde (Rhenoherzynikum) ist
ein Sediment des Epikontinentalschelfs des nördlichen Rheia-Ozeans vor der Küste Ostavalonias.
Er umfasst mittleres Ober-Emsium bis jüngeres Givetium (Unter- und Mitteldevon). Abschnitte bis
zum frühen Eifelium liefern eine sukzessiv verarmende Trilobitenfauna. Der tiefe
Rupbach-Schiefer führt die geologisch älteste biofaziell rheinisch-herzynische Mischfauna im
rechtsrheinischen Schiefergebirge mit sechs Ordnungen 14 Unterfamilien und 16 Gattungen (mit
Scabriscutellum (Rheiscutellum) und Barrandeops (Lahnops) als neuen Untergattungen) mit bis auf
eine Ausnahme je einer Art. Acht davon neu: Cyphaspis kweberi n. sp. Diademaproetus habenichti
n. sp. Rhenocynproetus vanvierseni n. sp. Tropidocoryphe werneri n. sp. Acastoides (?n.
subgen.) poschmanni n. sp. Destombesina schumacherorum n. sp. Barrandeops (Lahnops)
steinmeyeri n. subgen. n. sp. Koneprusia martini n. sp. Diese Fauna wirkt stärker gondwanisch
als jede andere bekannte rheinisch-herzynische Fauna aus dem autochthonen Unterdevon des
deutschen Rhenoherzynikums. Noch im Ober-Emsium wird sie durch eine herzynische mit
Cornuproetinae abgelöst. Die jüngste herzynische Fauna (frühes Eifelium) ist mit vier
Ordnungen fünf Unterfamilien und sechs Gattungen mit je einer Art formenarm. Aulacopleura
(Paraaulacopleura) lemkei n. sp. und Cyphaspides (Cyphaspides) malbertii n. sp. sind neu.
Cyphaspides (Cyphaspides) weugi n. sp. (Deutschland frühes Eifelium) Pelitlina? corbachoi n.
sp. (Spanien Unter- Emsium) und Psychopyge angeles n. sp. (Marokko Ober-Emsium) liefern
ergänzende Daten. Faunistisch vergleichbar sind vor allem folgende Gebiete mit Sedimenten des
Rheia-Ozeans: Die nordwestliche Türkei Tschechien andere Teile Deutschlands Nordwestafrika.
Jedoch bestehen für den Rheia-Ozean noch zu große Kenntnislücken um dies paläo(bio)geografisch
auszuwerten.