Im Gegensatz zu vielen anderen Wissenschaften in denen längst biographische Handbücher oder
Lexika vorliegen verfügt die Berufs- und Wirtschaftspädagogik bislang nicht über systematische
Informationen über diejenigen Personen welche die lange Entwicklungsgeschichte der beruflichen
Bildung geprägt haben. Dazu gehörten außer den Wissenschaftlern dieser Disziplin sowie einiger
Nachbarwissenschaften (etwa Industrie- und Betriebssoziologie) Schulleiter beruflicher Schulen
und engagierte Persönlichkeiten des betrieblichen Aus- und Weiterbildungswesens oder aus den
Bildungsverwaltungen die wichtige Entwicklungen des Fachs an ihren Standorten initiiert
organisiert dokumentiert und disseminiert haben. Das Biographische Handbuch schließt diese
Lücke zeitlich beginnend mit dem Zunftwesen über zahlreiche Felder der beruflichen Bildung
hinweg - von gewerblich-technischen und kaufmännisch-verwaltenden über landwirtschaftliche
bis hin zu hauswirtschaftlich-pflegerischen Tätigkeiten. Erst diese Aufarbeitung der jeweiligen
Biographien macht didaktisch-methodische Prozesse und Innovationen sichtbar die in der
Institutionalisierungsgeschichte des Fachs bislang unerkannt blieben - so sind etwa die
Entwicklung der Situationsorientierung des Selbstlernens der Lernfeld- und
Versuchsorientierung allesamt älter und erprobter als bisher vermutet.