Digitale Technologien haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung in der Geographie
gewonnen und die analytischen Potentiale einer integrativen Perspektive auf
sozio-materiell-technologische Raumproduktionen lassen sich nicht von der Hand weisen. Die
fortlaufende Verschränkung von Daten Codes und Algorithmen mit Gesellschaft und Umwelt fordert
eine Geographie die die Wechselbeziehungen zwischen digitalen gesellschaftlichen und
materiellen Prozessen einschließlich gesellschaftlicher Raumproduktionen in ihre Forschung
miteinbezieht. Der in der Reihe Basistexte Geographie erscheinende Band umfasst eine Auswahl
einschlägiger internationaler Veröffentlichungen zum Thema Digitale Geographien die zentrale
thematische Impulse theoretisch-konzeptionelle Debatten und methodische Anwendungen
beigetragen haben. Die Texte bieten eine solide Grundlage für vertiefende Auseinandersetzungen
mit dem Digitalen als gleichermaßen technologischem wie gesellschaftlichem Rahmen aktueller
raumbezogener Prozesse. Digitale Geographien sind ein dynamisches rapide expandierendes
komplexes Betrachtungsfeld das sich quer durch die geographischen Subdisziplinen zieht. Dieser
Band stellt eine sehr wertvolle Momentaufnahme der anglophonen und deutschsprachigen Literatur
in diesem theoretisch-konzeptionell anspruchsvollen Bereich dar. Die Herausgeberinnen haben
sehr geschickt 15 Kerntexte ausgewählt die in ihrer Kombination einen von vielen möglichen
Wegen durch diese Wissenslandschaft aufzeigen. Die Einleitung schafft es Klarheit und Kohärenz
in eine oft fragmentiert erscheinende Literatur zu bringen. Die Herausgeberinnen beleuchten
dabei eine große Diversität von Forschungsperspektiven und bemerken zugleich kritisch wie sich
bestimmte Schwerpunkte der Wissensproduktion herausbilden. Ich würde Studierenden und
Wissenschaftler*innen diesen Band als ausgezeichnete Orientierungshilfe empfehlen und ihn
zugleich als Anregung verstehen aufbauend auf dieser sehr wichtigen Verankerung in der
Geographie international und interdisziplinär weiterzulesen.Dorothea Kleine Professor of
Human Geography University of Sheffield Humangeographie ist die Wissenschaft von Raum und
Gesellschaft aber auch von Raum und Technik. Digitalen Technologien als inzwischen ubiquitärem
Phänomen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu denn die vermeintlich 'unräumliche'
Digitalisierung hat eine ganz erhebliche räumliche Komponente produziert neue Räume bzw.
'spatial digital divides'. Der von den beiden Geographinnen Tabea Bork-Hüffer und Anke Strüver
herausgegebene und mit einer sehr lesenswerten Einleitung versehene Sammelband unternimmt den
Versuch einer aktuellen Bilanz überwiegend konzeptioneller Ansätze von anglo-amerikanischen und
deutschen Autoren*innen er sucht den 'Ort der Geographie im digitalen Zeitalter' aufzuzeigen
und schließt damit eine Lücke im geographischen Schrifttum.Hans Gebhardt Professor em. für
Humangeographie Universität Heidelberg Ein schöner Band zur rechten Zeit. Die gelungene
Textauswahl macht die Vielfalt digitaler Geographien sichtbar und unterstreicht den großen
Forschungsbedarf der durch digitale Transformationen gegenwärtig in allen gesellschaftlichen
Bereichen entsteht. Ein besonderes Verdienst des Bandes besteht zudem in der umfassenden
Darstellung zentraler Beiträge der feministischen Geographie zu einer Theoretisierung des
Digitalen.Nadine Marquardt Professorin für Sozialgeographie Universität Bonn