Im Jahr 1924 ist die Weimarer Republik fünf Jahre alt. Nach aller Anfangsgewalt ist Deutschland
noch immer eine parlamentarische Demokratie und es beginnt die kurze Phase ihrer relativen
Stabilität. Doch wie kam diese Stabilität zustande da weder 1920 im Jahr des
Kapp-Lüttwitz-Putsches noch 1923 im schärfsten Krisenjahr der Republik das Überleben der
Demokratie selbstverständlich war? Wie gelang es das Gewaltmonopol des Staates durchzusetzen
und die demokratische Transformation zu sichern? Wie wurde der drohende Bürgerkrieg abgewendet?
Welche zusätzlichen Hypotheken bürdete dieser Abwehrkampf der jungen Republik auf? Die Autorin
und die Autoren betrachten die Jahre vor 1924 und untersuchen welche Akteure und Regionen im
Mittelpunkt der Auseinandersetzungen standen und wie dennoch die innere Sicherheit in der
Weimarer Republik wiederhergestellt werden konnte. Auch die weitere Konsolidierung nach 1924
wird thematisiert ebenso wie die Verarbeitung der Anfangsgewalt in Literatur und
Erinnerungskultur.