Die Kultur des Archivierens ist ein unverzichtbares Element unseres Umgangs mit der
Vergangenheit - sie reicht bis in den Alltag hinein und ist lebensweltlich fundiert. Die
professionellen Konzepte für die Auswahl der Archivalien (Bewertung) für ihre Ordnung und
Verzeichnung (Erschließung) sowie für den archivarischen Dialog mit Interessierten knüpfen
daran an. Der Stellenwert der Archive zeigt sich auch in den Problemlagen unserer Zeit: in der
digitalen Revolution in den Debatten der Postmoderne und um die Erinnerungskultur sowie in der
Frage von Heimat und Migration.Dietmar Schenk misst den Erfahrungs- und Handlungsraum des
Archivierens in seiner ganzen Weite aus. Dabei finden neben den institutionellen Archiven auch
die zahlreichen eher kleinen persönlichen Archive Beachtung in denen Spuren vergangenen
Lebens wie Briefe Tagebücher und Fotoalben bewahrt werden. Außerdem fragt Schenk was eine
gute Praxis des Archivierens ausmacht. Denn Archivkultur ist eine Wirklichkeit verbindet sich
aber auch mit einem Anspruch.