Australien soll weiß sein. - Dieses bis in die 1960er Jahre gültige Motto war der zentrale
ideologische Kitt als sich 1901 die britischen Kolonien auf dem Kontinent zum Commonwealth of
Australia zusammenschlossen. Um eine solche ethnische Homogenität zu erreichen musste vor
allem geklärt werden was mit den schwarzen Australiern geschehen sollte die seit
Jahrtausenden im Land lebten. Einem vermeintlich wissenschaftlichen Lösungsansatz der
"Biological Absorption Theory" widmet sich Oliver Heis. Er legt erstmals eine Synthese vor
die nicht nur diese Theorie vorstellt und mit A. O. Neville und Cecil Cook ihre wichtigsten
Protagonisten porträtiert sondern auch deren rassentheoretische Grundlagen erläutert und
Parallelen zu entsprechenden Überlegungen und Praktiken in Deutschland herausarbeitet. Von
großer Bedeutung für dieses "biological engineering" waren die Kontakte zwischen den
Anthropologen Hermann Klaatsch und Herbert Basedow einem Deutsch-Australier dessen Einfluss
in der Forschung bislang kaum gewürdigt wurde. Basedow popularisierte die Auffassung schwarze
Australier seien Kaukasier wie Europäer wodurch ein genetisches "Breeding out the colour"
möglich schien.