In den ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende stellte das Reich der Könige von Aksum
gelegen im Hochland des heutigen Äthiopiens einen bedeutenden Machtfaktor im Raum des Roten
Meeres dar. Wirtschaftliche Kontakte verbanden es mit dem römisch dominierten Mittelmeerraum
während sich der militärische Aktionsradius seiner Machthaber bis nach Südarabien und in den
Sudan erstreckte. Die Ausdehnung an die Küste führte zudem zum Zugriff auf eine der
Haupthandelsrouten nach Indien. Die Könige von Aksum setzten teils griechische Inschriften
emittierten Münzen mit griechischen Legenden und gingen um die Mitte des vierten Jahrhunderts
zum Christentum über. In den Altertumswissenschaften bislang häufig allenfalls als peripheres
Gebiet verstanden rückt die Studie von Niklas Bend diese einzigartige Kultur der Spätantike
ins Zentrum betrachtet dabei historische kulturelle soziale und religionsgeschichtliche
Entwicklungslinien und analysiert diese vor dem Hintergrund eines Paradigmenwechsels in Bezug
auf die genannte Epoche.