»Wie so oft bei Beckett leitet sich auch diese Erzählung aus ihrem Titel ab. Das ganze Buch
gliedert sich in - manchmal umfangreiche Sequenzen in deren Mittelpunkt eine einzige 'Person'
steht und die nur 'sie' genannt wird. Es wird gezeigt wie sie an ihrem Lebensabend den
grundlegendsten Änderungen unterworfen ist: dem Wechsel der Jahreszeiten deren
Aufeinanderfolge sie sieht dem Wechsel von Tag und Nacht den sie immer aufs neue wahrnimmt.
Jene Ereignisse die in feststehenden Zeitabständen immer wiederkehren und wiederkehren müssen
und die den ihr verbliebenen Rest des Lebens ausmachen dasjenige das noch weitergeht.Schlecht
gesehen schlecht gesagt erzählt wie sie sich langsam von einem Fenster zum anderen bewegt um
zu sehen was draußen stattfindet oder auch nur um sich da sie nicht gut sieht vorzustellen
was beständig wiederkehrt.lhre hauptsächliche Bewegung: das Öffnen und Schließen der Augen als
wolle sie damit die Palingenesie begrüßen sie genau unterscheiden als wolle sie jenem Ehre
erweisen was sich draußen schon zeigt was sich noch zeigt. Und zwar jetzt. Sie ist zum
Betrachten verurteilt das heißt verurteilt zum schlecht Sehen und dazu schlecht zu sagen was
sie sieht und sie ist gleichzeitig dazu verurteilt zu raten also sich vorzustellen da für
sie die Gegenstände und ihre Einbildungen sich vermischen ineinander übergehen. (...) Am
Horizont das heißt an den Grenzen dessen was sie an jedem Fenster wahrnimmt steht der Stein
steht das Grab.« Jean-Michel Rey